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Unser neuer Straßenname
Willi-Ohlendorf-Weg 3

Willi-Ohlendorf-Preis 2012

SPD-Auszeichnung würdigt Realschule Bobingen und Pfarrer Schafranek

 

Den Willi-Ohlendorf-Preis 2012 erhält die Realschule Bobingen. Die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung würdigt besondere Verdienste im Einsatz für Meinungsfreiheit, Demokratie und Solidarität unter den Menschen und Völkern. Die örtliche SPD-Stadtratsfraktion erinnert damit zugleich an den Bobinger Widerstandskämpfer Willi Ohlendorf.

Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse haben im vergangenen Schuljahr in einer Projektarbeit zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie mit der Unterstützung durch das Kulturamt der Stadt Bobingen die Lage der Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkrieges in Bobingen erforscht

Unser neuer Straßenname

Willi-Ohlendorf-Weg 3

Einweihung am 9. November 2011

von links nach rechts: Bürgermeister Bernd Müller, Urenkelin von Willi Ohlendorf, Vizepräsident des bayerischen Landtags Franz Maget, Sohn von Willi Ohlendorf, Enkelin von Willi Ohlendorf,, Realschuldirektor Hans Nagel, Frau Wellenhofer

Willi Ohlendorf

 

Im Jahr 1938 war Willi Ohlendorf bereits verhaftet worden. Die Luft war schon rauer geworden im Deutschland des Dritten Reiches, die Einschränkungen der Freiheiten schon deutlich spürbar. 66 Jahre sind seit Kriegsende vergangen, bis wir unbefangener und offener mit unserer Vergangenheit umgehen und auch die vielen bisher verdrängten und vergessenen Märtyrer des Dritten Reiches aus der Anonymität hervorholen, ehren und würdigen.

Auszug aus der Rede von Realschuldirektor Hans Nagel

Willi Ohlendorf soll ein bleibendes Gedächtnis gesetzt werden und sein vorbildliches Verhalten im Glauben an eine bessere Zukunft  als herausragendes Beispiel, gerade für junge Menschen, gegeben werden. Willi Ohlendorf hat sich bedingungslos gegen die nationalsozialistische Diktatur und den heraufziehenden Krieg gestellt, obwohl er eine Familie mit drei kleinen Kindern hatte. Er arbeitete als Ingenieur bei der IG-Farben-Fabrik in Bobingen. Seine kritische, ablehnende Haltung sowie die Mitgliedschaft in einer sozialistischen Gruppe, dem „Internationalen Sozialistischen Kampfbund“, führte 1938 nach einem Propaganda-Prozeß zu einer Verurteilung von sechs Jahren Zuchthaus mit Zwangsarbeit. Nach Ableistung der Haftzeit wurde Willi Ohlendorf nicht entlassen, sondern kam als Schutzhäftling über das KZ Dachau nach Gandersheim-Brunshausen, einem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, wo er entkräftet und krank am 26. November 1944 zu Tode kam. Im Gedenken und Erinnern an diesen gleichsam heldenhaften Einsatz gegen die Diktatur und für die Demokratie ist Willi Ohlendorf ein leuchtendes Beispiel für uns alle.

Auszug aus SPD-Bobingen

 

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Einweihung Willi-Ohlendorf-Weg

Das Band

Der Straßenname

Herr Bürgermeister Müller

Die Festgäste

Teil der Ausstellung in der Aula

Herr Bürgermeister Müller

Realschuldirektor H. Nagel

Die Klasse 10 d - Geschichtspräsentation

Herr Vizepräsident des Bayerischen Landtags Maget

Ohlendorfs Sohn

Cateringservice der Schule

Vizepräsident des Bayerischen Landtags Franz Maget

Bobingen Ein neues Straßenschild verkündet es: Die Straße, die von der Krumbacher Straße zum Parkplatz der Singoldhalle sowie zur Real- und Singoldschule führt, heißt nun Willy-Ohlendorf-Weg. Bei der offiziellen Einweihung der Straße in der Realschule wurde des Widerstandskämpfers gedacht, dem zu Ehren die Namensgebung erfolgte. Im Beisein zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens, der Geistlichkeit und der Familie des Geehrten sagte Ehrengast Franz Maget, Vizepräsident des Bayerischen Landtages: „Aufrechte Menschen wie Willy Ohlendorf helfen uns, mit der deutschen Geschichte umzugehen.“

Die Initiative, den Straßenabschnitt nach dem Bobinger Widerstandkämpfer zu nennen, ging von der Realschule aus und wurde im Stadtrat bereits am 29. März 2011 einstimmig beschlossen (wir berichteten). Dass der 9. November nun als Tag des offiziellen Festaktes gewählt wurde, sei kein Zufall, so Bürgermeister Bernd Müller. Denn dieser Tag könne als deutscher Schicksalstag gelten. Auf dieses Datum fiel 1918 die Novemberrevolution, 1923 der Hitlerputsch, 1938 die Reichsprogromnacht und 1989 der Mauerfall.

Die Realschüler hatten sich an einem Projekttag sowohl mit den entsprechenden geschichtlichen Ereignissen als auch mit dem Leben Willy Ohlendorfs beschäftigt. Daraus resultierte eine Ausstellung und eine Präsentation, die Selina Hilger, Lisa Kübler, Sophie Mauritz und Lisa Wildegger vorstellten. Ihr Fazit: „Wir sind von Willy Ohlendorf beeindruckt, weil er sich selbst immer treu geblieben ist.“

Dass eine Stadt wie Bobingen eine Straße nach einem Aufrechten des Widerstandes benennt und hier auch alle zwei Jahre der von der SPD initiierte Willy-Ohlendorf-Preis verliehen wird, hob sein Sohn jüngster Arne Ohlendorf lobend hervor. Er gab den Anwesenden außerdem Einblick in das Denken seines Vaters. „Mit Philosophie, insbesondere mit Ethik hat er sich eingehend beschäftigt.“ Werke von Albert Schweitzer und dem Göttinger Philosophieprofessor Leonhard Nelson waren in seiner Bibliothek vertreten. Und mit Dankbarkeit gedachte er seiner Mutter, die in dieser schweren Zeit alleine mit drei kleinen Kindern zurechtkommen musste.

 (inge) - Schwabmünchner-Allgemeine vom  14. November 2011