Mucksmäuschenstill war es im Klassenraum der Realschule, als die
Teilnehmer des Lesewettbewerbs um den Titel des besten Vorlesers
im Landkreis kämpften – oder besser gesagt, um den Titel lasen.
Seit mehr als zehn Jahren messen die Realschüler des Landkreises
ihre Lesekünste, in dem von der Stiftung Lesen unterstützten
Wettbewerb.
Deutschlehrerin Alexandra Schmidt, die auch Leiterin der
Schulbücherei ist, hat den diesjährigen Lesewettbewerb in
Bobingen organisiert: „Für meine Klasse war es sehr motivierend,
eine Herausforderung mehr zu lesen“, sagte sie. In einem ersten
Durchgang wurden die besten Vorleser aus den 6. Klassen an den
jeweiligen Schulen ermittelt. Und fünf Schüler waren dann zum
Finale in die Realschule an der Singold gekommen. Sie erprobten
ihre Lesekünste einmal aus einem selbst gewählten Text, den sie
eingeübt hatten. Außerdem an einem ihnen vorher unbekannten
Fremdtext, den Alexandra Schmidt ausgewählt hatte.
Und die vier Juroren (Rektor Hans Nagel, Büchereileiterin Judith
Hitzelberger, Deutschlehrerin Alexandra Schmidt und Tobias
Ziegler, Leiter der Schulband) machten sich die Entscheidung
nicht leicht. Sie bewerteten nach Kriterien, die von der
Stiftung Lesen empfohlen wurden – beispielsweise Betonung,
Artikulation, Dramatik, Wahl der Textstelle, Tempo,
Lesesicherheit.
Ziel
des Wettbewerbs ist es, die Lesefreude der Schüler anzuregen,
sie mehr für Bücher zu interessieren. Rektor Hans Nagel findet:
„Der Lesewettbewerb ist ein Ansporn für die Schüler.“ Er fügte
aber hinzu, dass es wohl eher die bereits lesemotivierten
Schüler sind, die sich angesprochen fühlen und sich bemühen,
besser im Lesen zu werden. Und die fleißigeren Leser sind wohl
die Mädchen. Das spiegelt sich auch bei den Teilnehmern des
Lesewettbewerbs: vier Schülerinnen und nur ein Schüler: Michael
aus Zusmarshausen. „Ich bin jetzt so weit gekommen, dass es egal
ist, ob ich gewinne. Aber ein bisschen aufgeregt bin ich doch“,
gestand er.
Immerhin erlas er sich den 3. Platz. Der 2. Platz ging an
Philomena . Und klare Siegerin wurde Lisa, die bei ihrem Vortrag
durchaus auch schauspielerische Qualitäten entwickelte. Als
Anerkennung für die Teilnahme am Wettbewerb konnten alle
Vorleser neuen Lesestoff mit nach Hause nehmen.
Von Ingeborg Andersoni
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